May the Ford be with you - eine Farbfamilie auf Abwegen

 Bye bye Glasgow

Nach einer erholsamen Nacht musste das Rätsel zur Inbetriebnahme der Dusche gelöst werden, was uns aber schlussendlich gelang. Platz war keiner aber zur Entfernung des groben Schmutzes kam es schließlich. Nach einem Tim Hortens Coffee und einem Wheatherspoon breakfast begab sich die von Frau H. gehegte Farbfamilie auf den Weg nach Dalwhinnie. So zumindest die Annahme…






Dalwhinnie?

Dalwhinnie liegt südlich des Cairngorms Nationalparks am Loch Ericht und ist einer der am höchsten gelegenen Orte in den schottischen Highlands sowie einer (wenn nicht der) der kältesten belebtenOrte in Britain. Genau unser Ding. Gibt nämlich eine Distillery dort (einfaches Konzept: wenn Wetter viel doof, dann viel Whisky gut). Also die Adresse im 6-Augen-Prinzip ins Ford-Navi geklöppelt undlosgefahren. Noch ist uns das Wetter hold und deshalb geht‘s vorbei an vielen schönen Wiesen mit Kühen, Schafen und Pferden. Schottland im Mai: herrlich! Da können wir vor der Distillery Tour noch eine Runde Trails bewandern!
Diverse Ereignisse auf der Fahrt ließen allerdings zunehmend Zweifel an unserer aktuellen Position aufkommen und irgendwie sah auch das in Kürze zu erreichende Ziel in den Highlands nicht so aus,wie wir es uns vorgestellt hätten. In Cupar dann die Erkenntnis: wir wurden vom Autonavi in die Irre geführt. Es lässt sich nicht zweifelsfrei rekonstruieren was geschah, aber definitiv muss das Auto Schuld sein!
Kurz ein paar Kartenausschnitte zur Orientierung:

Plan: Glasgow - Dalwhinnie 
Realität: Glasgow - Cupar
Tbd: Cupar - Dalwhinnie

Glücklicherweise fährt Herr P. gern Auto..



Also gewendet und wieder zurück auf Spur. Dieses Mal mit Google. Unterwegs haben wir noch das Balvaird Castle entdeckt und uns die Füße vertreten. First castle: check!










Dalwhinnie!

Endlich angekommen in Dahlwinnie gab es ein ordentliches Festmahl mit Steak Pie, Mac 'n Cheese und Mince and Tatties. Alles serviert im Snack Shake. Oder so. Ein kurzer Verdauungsspaziergang führte uns vorbei an deutlich zu agressiven Dackeln zur Tristesse des Loch Ericht. Und dann war‘s auch Zeit für die geplante Distillery Tour.





Distillery Tour

Was gibt‘s zu Dahlwinnie zu sagen? Sie haben im Kern drei Sorten: den 15-jährigen, die Winters Edition und die Distillery Edition. Erstere und zweitere unterscheiden sich im Zeitpunkt der Destillation und durch die jeweilige Wassertemperatur dabei. Die Temperaturschwankungen können vergleichsweise hoch sein und dadurch entstehen unterschiedliche Geschmacksnoten- im Sommer eher mild, im Winter es pfeffriger. Die Distillers Editon ist im Grunde der 15-jährige, der nochmal ein halbes Jahr im Sherryfass reift. Alle ganz nett zu trinken.
Die Brennerei existiert in der Form seit 1898, ist eher klein mit ca. 1,5 Mio abgefüllten Litern pro Jahr und gehört auch zum Diagio-Konzern. Gemälzt wird wie so oft nicht mehr selbst, das Wasserkommt vom nahegelegenen Berg und ist besonders frisch (Aha!), die Brennereihefe ist weitgehend Standard und gelagert wird wie bei Diagio üblich im Mischbetrieb zwischen unterschiedlichen Distilleries(don‘t put all your eggs in one basket). Ach und getorft wird überhaupt nicht (mehr). Fassreifung erfolgt überwiegend in amerikanischer Eiche, aber nicht ausnahmslos.
Es gibt sechs 34.000-Liter Washbacks, die ältesten von 1965 (glaub ich). Im Washback bleibt die Mischung für ca. 80 Stunden in der Hefe für das gewünschte Geschmacksprofil. Die Brennblasen sind breit und flach gehalten mit einem kurzen Weg durch‘s Kupfer- ebenfalls fürs Geschmacksprofil. Die alten, ineffizienten Worm tubs zur Kühlung sollten seinerzeit ausgetauscht werden, aber das hat wohl das Geschmacksprofil versaut und deswegen hat man sie 1994 wieder in Betrieb genommen um sie nun bis zum bitteren Ende zu behalten.
Also alles in allem nix super besonderes, aber schön und eine nette Führung. Zur Verkostung gab es Schokolade- lecker.
















Kingussie

Nach drei Drams und einen Stempel im Whiskypass ging es wieder ins Auto nach Kingussie, hier bleiben wir über Nacht im Columba House Hotel. Es wirkt etwas verlassen und creepy, aber es gibt andere Gäste und wir haben bequeme Sitzmöbel im Kaminzimmer. Hier lassen wir, nach einer kurzen Runde durch den Ort mit abendlichem Burger, nun den Tag Revue passieren und schmieden die nächsten Pläne.









Kommentare

  1. (Freitag, 20 Mai 2022 09:15)

    Wieder einmal sehr schöne Bilder.

    Und das mit der Route, hier mal 2 Tipps:

    1. Ihr trinkt einen bevor ihr das Navi programmiert
    oder
    2. Ihr kauf euch mal eine analoge Straßenkarte - ja sowas solls noch geben

    Ok richtig lesen muss man sie auch noch können :-D

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