Andalusien: Hallo, schönes Cordoba!

Nach einer erneut viel zu warmen Nacht sind die Sachen wieder ordnungsgemäß verkoffert, Don Juan wurde beladen und weiter geht‘s. Axel (der aus Tarifa) hatte uns diese Stadt ja wärmstens empfohlen, so dass wir Sevilla einen Tag eher als geplant verlassen.

Etwa anderthalb Autostunden später (schade wirklich, dass 120 km/h hier Höchstgeschwindigkeit sind, bei den freien Autovias könnte es so viel mehr Spaß machen) waren wir dann in unserem Hotelangekommen und hatten zumindest schonmal Don Juan samt Gepäck verdienterweise in der Tiefgarage.

Mit dem Taxi dann fix zum Patio de la Naranjos- dem ausgemachten Treffpunkt zum Start der Besichtigung der Mezquita bzw. Kathedrale von Córdoba. 


Die Mosque-Cathedral ist wirklich ziemlich faszinierend und sicherlich auch historisch etwas, was man nicht überall findet. Vielleicht ein kurzer Abriss, ohne zu tief in die recht komplexe Geschichte einzusteigen.

Die Moschee ist über viele Jahre entstanden, beginnend im 8 Jahrhundert. Interessanterweise zeigt sie nicht nach Mekka, so wie sonst typisch, sondern nach Süden (während Mekka von hier aus im Südosten liegt). Man weiß nicht warum. Anfangs haben hier ca. 5.000 Muslime beten können. Bis etwa Ende des 10. Jahrhunderts war die Moschee mehrfach erweitert worden, so dass mittlerweile 40.000 Muslime hier beten konnten. Man erkennt die unterschiedlichen Stile der Erweiterungen und findet eine Moschee mit besonderem Ambiente. Mit da. 23.000 Quadratmetern Fläche ist es die größte Moschee (gewesen)- nach Mekka. Es soll andere Moscheen gegeben haben, die auf Cordoba ausgerichtet wurden. Schon verrückt.






Wie in jeder guten Geschichte kamen dann aber irgendwann die Christen und der liebe Ferdinand III. hat dann 1236 einfach Cordoba erobert und die Moschee zur Kirche geweiht. Zack, ein Kreuz auf‘s Minarett und schon gibt‘s hier nen anderen Gott. Tatsächlich wird die Mezquita bis heute nicht mehr als Moschee genutzt, sondern ist formell eine Kathedrale.

Man hat nicht nur sehr viele Kapellen eingebaut, sondern mittendrin einfach ein paar Säulen entnommen um eine ganze Kathedrale mittig einzubauen. Schwer vorstellbar und irgendwie glaubt man es erstwenn man es sieht- aber der Kontrast zwischen der recht einfachen Architektur der Moschee und dem prunkvollen christlichen Charakter ist Wahnsinn. Das lässt sich alles auch auf Bildern schlecht einfangen, eines Tages guck ich mal noch meine Kamera-Fotos durch und dann update ich hier ggfs. die Uploads. Aber ich denke ihr bekommt eine Idee.









Wir sind jetzt auf jeden Fall umso mehr auf die Alhambra gespannt- hier soll es ja einen ähnlichen Mix zwischen christlicher und muslimischer Kultur geben.


Weiter ging es dann zur Puente Romano, einer über 2.000 Jahre alten Brücke über den Fluss Guadalquivir, von der man auch nochmal einen schönen Blick auf Cordoba und die Mezquita werfen kann.


Weiter spaziert sind wir dann etwas durch die Altstadt, den kleinen aber schönen Handwerkermarkt „Zoco municipal“ und durch das jüdische Viertel.

Hier befindet sich auch die letzte in Andalusien bestehende Synagoge, seitdem 1492 die Juden aus Spanien vertrieben wurden. Insgesamt gibt es in Spanien wohl nur noch 3 Synagogen, die anderen beiden in Toledo.










Von soviel Kultur bei wieder mal über 35 Grad haben wir uns dann den Rest des Tages wieder am Hotelpool mit Gin Tonic und Ausblick über die Stadt erholt. Fazit zu Cordoba: auch wenn wir nur den einen Tag hier hatten, war es gut, hier gewesen zu sein. Wir hätten sonst echt was verpasst.







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